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Sanlúcar de Barrameda, Lieblingsort der Herzogin von Medina Sidonia

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Die Aristokratin, Schriftstellerin und Historikerin war eine Verfechterin der Gedankenfreiheit und setzte sich für die Rechte und Freiheiten aller Personen ein

Luisa Isabel Álvarez de Toledo y Maura, Herzogin von Medina Sidonia (Estoril, 1936 – Sanlúcar de Barrameda, 2008)

Die „Rote Herzogin"

Sie war die 21. Herzogin von Medina Sidonia, dreifache Grande de España sowie Inhaberin weiterer Adelstitel. Die wegen ihrer republikanischen Ideale und ihres Widerstands gegen das Franco-Regime gemeinhin als „Rote Herzogin" bekannte Adelige nutzte den Familienpalast in Sanlúcar de Barrameda (Cádiz) als Zentrum für Versammlungen und Gesprächsrunden, bei denen es um demokratische Prinzipien ging, allerdings in erster Linie soziale Themen behandelt wurden, da der Herzogin der Schutz der Arbeiterklasse sehr am Herzen lag. Als Schriftstellerin veröffentlichte sie mehrere Romane; ihr Werk als Historikerin war recht umstritten und kontrovers. Einen Großteil ihres Lebens widmete sie der Erhaltung und Katalogisierung des Archivs des Hauses Medina Sidonia sowie der Schaffung der Stiftung Casa Medina Sidonia. Vom Gerichtshof für Öffentliche Ordnung wurde sie zu einem Jahr und einem Tag Gefängnis verurteilt, die sie im Gefängnis Las Ventas und in der Haftanstalt von Alcalá de Henares absaß.

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Achthundert Jahre Geschichte

Die Herzogin von Medina Sidonia trat bei sozialen Unruhen in Erscheinung und organisierte und leitete 1968 eine Protestdemonstration als Reaktion auf den Absturz eines US-amerikanischen Flugzeugs mit vier Atombomben in Palomares (Almería). Sie musste ins Exil nach Paris, kehrte jedoch nach der Amnestie von 1979 nach Spanien zurück, wo sie sich im Familienpalast in Sanlúcar de Barrameda niederließ und von nun an der Aufgabe der Konservierung und Katalogisierung eines der besten historischen Archive der Welt widmete: ganze acht Jahrhunderte Geschichte in Form von mehr als sechstausend Schriftstücken und sechs Millionen Dokumenten. Um den Verbleib dieses Erbes in dem an der Mündung des Guadalquivir gelegenen Ort in der Provinz Cádiz zu garantieren, gründete sie eine Stiftung. Seitdem ist der Palast der Herzöge von Medina Sidonia ein bedeutender Anziehungspunkt von enormem Wert für Historiker und Forscher, die täglich die Stiftungund den Ort besuchen.

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Herzogin des Volkes

Es ist bekannt, dass es Isabel Álvarez de Toledo gefiel, Spaziergänge durch Sanlúcar zu machen und Ausflüge durch den Landkreis mit längeren Aufenthalten in Jerez von der Frontera zu unternehmen – zwei Städte, die durch eine Straße miteinander verbunden sind, die mit dem Lineal gezogen zu sein scheint. In dem Ort brachte man ihr Respekt entgegen, behandelte sie jedoch gleich wie alle anderen Einwohner, besonders dann, wenn sie sich vom Palast hinunter an die Mündung des Guadalquivir in Bajo de Guía begab, wo jeden Sommer im August die berühmten Pferderennen am Strand stattfinden.

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Aber es war ihre stille Arbeit bei der Katalogisierung von Millionen von Dokumenten, die sie am meisten an ihren Palast band, der auch nach sieben Jahrhunderten noch als eines der repräsentativsten Bauwerke von Sanlúcar gilt und jedes Jahr von zahlreichen Historikern und Forschern besucht wird, die sich in die Archive der Stiftung Casa Medina Sidoniavertiefen. Der Palast liegt am letzten Abschnitt des Guadalquivir, gegenüber dem Naturpark Doñana. Er bietet in seinem Inneren eine exquisite Kombination verschiedener Kunststileund beeindruckt mit seinen Innenhöfen und Gärten, zauberhaften Winkeln zum Abschalten von der Umwelt und Wegen, Alleen und Galerien mit einer unglaublichen Vielfalt von Bäumen und Pflanzen. In einem Teil des Palastes befindet sich heute ein Gästehaus, in dem das gesamte historische Erbe mehrerer Jahrhunderte erhalten ist.

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Einen Manzanilla-Wein, bitte

Von den Zinnen der Burg Santiago, ein weiteres historisches Schmuckstück von Sanlúcar, lassen sich die Dünen von Doñana und die endlosen Marschen erkennen, wo sich der Fluss Guadalquivir in den Atlantik ergießt. Aber es war im Palast, wo die Herzogin den eindrucksvollen Blick auf die Mündung des Río Grande genoss, nicht weit entfernt von den Züchtern von Sägezahnmuscheln. Ein Anblick, der den Geist der Herzogin beruhigte, wie sie selbst in einigen ihrer journalistischen Arbeiten kommentierte. Einer ihrer Vorgänger. Enrique de Guzmán, 2. Herzog des Hauses Medina Sidonia, errichtete die Burg Santiago; und der Legende nach soll von ihren Zinnen aus Isabella die Katholische zum ersten Mal in ihrem Leben das Meer erblickt haben. Bei einem Rundgang durch die noch heute sehr gut erhaltene Burg überrascht die Tatsache, dass sie trotz ihrer Eigenschaft als typische Festung des Mittelalters das große Interesse von Enrique de Guzmán und seiner Frau Doña Leonor de Mendoza an der Kunst und der Renaissance widerspiegelt. Sehr schön zu beobachten ist dies beispielsweise an der Puerta de la Sirena oder in der Aula Maior mit ihren Wandmalereien. Von den Schießscharten der Burg aus wurden einst die auf dem Guadalquivir verkehrenden Schiffe kontrolliert. Im Hintergrund ist der gegenüberliegende Nationalpark Doñana zu sehen.

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Der Duft von Eichenholz

Die Bodegas sind Teil der Geschichte von Sanlúcar, mit ihrem charakteristischen Geruch nach alten Eichenfässern, in denen der Manzanilla-Wein Schritt für Schritt an Körper gewinnt, bis er einen Alkoholgehalt von 15 Grad erreicht. Gönnen Sie sich ruhig eine kleine Pause und genießen Sie ein Gläschen im alten Stadtkern von Sanlúcar, wo es zahlreiche interessante historische Sehenswürdigkeiten gibt, darunter den Sitz des Rathauses, den Palast von Orleans-Borbón, das Auditorio de la Merced (ehemaliges Kloster aus dem 17. Jahrhundert), die Kirche Santo Domingo (16. Jahrhundert), das Kloster Regina Coeli(16. Jahrhundert), das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen aus dem 17. Jahrhundert und die Kirche Nuestra Señora de la O im gotischen Mudéjar-Stil aus dem 14. Jahrhundert direkt an demselben Platz, an dem sich auch der Palast der Herzöge von Medina Sidoniabefindet. Hier pflegte die „Rote Herzogin" Spaziergänge zu machen, und sie liebte es, sich mit den Bewohnern zu unterhalten.

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Von Bajo de Guía nach Doñana

Die Einwohner des Ortes erinnern sich daran, dass die Herzogin von Medina Sidonia für gewöhnlich am Strand Bajo de Guía entlanglief und den Fluss in den traditionellen Kähnen überquerte, um zu den nahe gelegenen Dünen von Doñana zu gelangen. Doñana ist ein Naturpark der besonderen Art und einmalig in Europa. Es ist möglich, in nur zweieinhalb Stunden mit dem Geländefahrzeug sämtliche Ökosysteme des Parks zu besuchen: Strände, Dünen, Jagdgebiete, Uferzonen, Feuchtgebiete, die alte Hüttensiedlung „La Plancha" und die Kohlenmeiler. Atmen Sie den Duft von Pinienwäldern, Rosmarin und Thymian, Sadebäumen und Mastixsträuchern. Daneben besteht die Möglichkeit zum Beobachten verschiedener Tiere, darunter der iberische Luchs und der iberische Kaiseradler, sowie zahlreicher stark vom Aussterben bedrohter Spezies. Eine Welt, die die Herzogin gut kannte. Eine Welt, in der sich der blaue Himmel in den Marschen spiegelt und deren dichte Wälder ein wahres Königreich für Tiere sind.

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Eine Fahrt nach Doñana auf dem Guadalquivir an Bord des Schiffes Real Fernando ist ein unvergessliches Erlebnis. Denselben Weg legen übrigens auch die geschmückten Wägenzurück, welche die Pilgerfahrt von El Rocío unternehmen, um am Ende des Weges der sogenannten „Weißen Taube" zu huldigen.

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Rundgänge durch Sanlúcar

Rundgang 1. Diese Tour beginnt am Lebensmittelmarkt im Viertel Barrio Bajo(C/ Traspuesta, s/n), wo fast noch lebende Garnelen und Fische angeboten werden. Ein absolutes Muss: ein hervorragender Kaffee mit leckerem geröstetem Brot mit Schwarte in der Bar El Corcho oder in der Cafeteria Pozo. Von dort geht es weiter zum Plaza del Cabildo.

Rundgang 2. Hier geht es die Cuesta de Belén hinauf bis zum Viertel Barrio Alto. Säulengang der Markthalle Las Covachas (15. Jahrhundert) - Auditorio de la Merced(Kloster aus dem 17. Jahrhundert) - Palast von Orleans-Borbón (19. Jahrhundert), das heutige Rathaus Kirche Nuestra Señora de la O (im gotischen Mudéjar-Stil aus dem 14. Jahrhundert) - Palast der Herzöge von Medina Sidonia - Stiftung Casa Medina Sidonia - Blick auf die Mündung des Guadalquivir und den Naturpark Doñana - Burg Santiago(15. Jahrhundert).

Rundgang 3. Museum des Manzanilla-Weins (Bodegas Barbadillo) - Besucherzentrum Fábrica de Hielo - Bajo de Guía - Verkostung von Garnelen oder Fangschreckenkrebsen in den zahlreichen Restaurants von Bajo de Guía Ausflug nach Doñana (Schiff Real Fernando) - Exkursion mit dem Geländefahrzeug durch den Naturpark Doñana - Informationszentrum über das mythologische Cádiz (Plaza de la Victoria).

Rundgang 4. Konditoreien im Barrio Bajo (La Merced, La Rondeña, Kloster Madre de Dios (Dominikanerorden)) - Vinothek La Sacristía del Marco de Jerez (C/ Rubiños, 23) - Verkostung von Weinen aus Jerez und Sanlúcar - Max Meridia (Kauf von Salz) - Plaza del Cabildo mit Verkostung von GarnelenpfannkuchenGarnelen aus SanlúcarFangschreckenkrebsen (Casa BalbinoLa GitanaBarbiana) - Bodega La Cigarrera (Plaza Madre de Dios), die älteste Bodega in Sanlúcar (1758).

Sanlúcar de Barrameda, Lieblingsort der Herzogin von Medina Sidonia
Plaza de los Condes de Niebla, 1. 11540. Sanlúcar de Barrameda (Cádiz)