Pechina
Das Dorf liegt im gleichnamigen Tal, am Fuße der Sierra de Alhamilla. Die Häuser sind niedrig und hell, über ihnen erhebt sich die Kirche, als ob sie von weitem die imposanten Orangehaine, Hügel und Schluchten, die sich in die Landschaft integrieren, beherrschen würde.
Innerhalb des Bezirks findet man die Thermalbäder, im Gebiet, das man unter dem Namen Naturgebiet Paraje Natural Sierra de Alhamilla kennt. Es ist von großen ökologischem und landschaftlichem Interesse, besonders wegen der reichhaltigen Vegetation, die aus guterhaltenen Steineichenwäldern und wiederaufgeforsteten Kiefernwäldern besteht und wegen der bedeutenden Ornithologie.
Geschichte
Es stellte den Zugangsort für die mediterranen Kulturen dar, ganz in der Nähe befand sich die iberische und römische Stadt Urci und an diesem Ort würde das muslimische Pechina entstehen.
Während der Zeit des Al-Andalus war es die Hauptstadt einer Cora (arabische Provinz) und der República Marítima de Bayyana. Es würde Abderramán II sein, der die jemenitischen Stämme von Gassan und Ru'ayn bitten würde, sich um die Verteidigung der Küste Almerias zu kümmern. Diese Stämme bildeten zusammen mit andalusischen Händlern und Seeleuten die República Marítima de Pechina. Das Gebiet wurde Urs al-Yaman genannt, die Hauptstadt Bayyana; es ist möglich, dass der Name von einer römischen Hazienda, namens Fundus Baianus, die dort existierte, übernommen wurde.
Die República Marítima de Pechina hatte mit Gouverneuren wie Umar Ben Aswad al-Gassani eine gewisse Selbstständigkeit gegenüber dem Kalifat erlangt, der die Stadtmauern sowie die fantastische Moschee ähnlich der in Cordoba errichtet ließ. Produkte wie Leinen- und Seidenstoffe wurden vom Hafen al-mariyya Bayyana (heute Almería) verschifft.
Im 10. Jahrhundert war Pechina das kulturelle und spirituelle Zentrum.
Abderramán III, der die Wichtigkeit, die der Hafen von Almería erlangt hatte, erkannte, verwandelte die Stadt Mitte des 10. Jahrhunderts in den Hauptsitz der kalifalen Admiralität und des Hafens von Cordoba, die den Orienthandel überwachten. Als Almería in die Kategorie Medinas erhoben und zur Hauptstadt der Cora Bayyana ernannt wurde, verwandelte sich Pechina wieder in ein einfaches Dorf.
Im Jahre 1489, als Stadt Almería von den Katholischen Könige erobert wird, stellt Pechina ein wichtiges Landgut am Fluss dar.
Nach dem Alpujarras Krieg (1568-1570) und der Maurenvertreibung aus dem Königreich Granada bleibt Pechina völlig unbewohnt zurück. Es wird Alhamilla einverleibt, einem alten Landgut der Taha de Pechina und entwickelt sich aufgrund seiner Heilquellen in ein Erholungsgebiet. Später würde das Dorf mit 75 Einwohnern aus Westandalusien, Murcia und Valencia wiederbevölkert werden.
Der langsame demographische Anstieg während des 16. und 17. Jahrhunderts würde mit dem bedeutenden Schub im 18. Jahrhundert entschädigt werden.
Das 19. Jahrhundert charakterisiert sich durch die Transformation, welche die Agrarproduktion in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts durch den Anbau der Ohanes-Traube durchmacht. Es werden nun rasche außerordentliche Gewinne gemacht und die Bevölkerung sieht sich mit nun 3986 Einwohnern einer ungewöhnlich großen Einwohneranzahl gegenüber. Der wirtschaftliche Aufschwung bringt den Bau von neuen Zivilgebäuden und kirchlichen Bauten mit sich, die die Stadt vergrößern.
Die Krisen der internationalen Märkte Anfang des 20. Jahrhunderts tragen dazu bei, dass der Traubenanbau für den Export durch den Orangenanbau ersetzt wird, was sich allerdings durch die Konkurrenz der spanischen Ostküste und die veralteten Agrastrukturen als etwas schwierig gestaltet . Diese Situation, zusammen mit den aufeinander folgenden Krisen dieses Jahrhunderts, führt dazu, dass die Bevölkerung durch Emigration schnell sinkt.
Namhafte Personen
Miguel Rueda, Maler.
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