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Vejer de la Frontera und seine Schreckgespenster

Marimantas Vejer

Eine nächtliche Tour durch die steilen schönen Straßen von Vejer de la Frontera führt den Besucher in die Tiefen ihrer Legenden, die die Schönheit einer ‚märchenhaften‘ Stadt offenbaren. Im Mittelpunkt stehen dabei mehrere Phänomene, wie z. B. die Marimantas, Menschen, die sich als Seelen im Fegefeuer verkleideten und in der Dunkelheit der Nacht umherwandern, Juan Relinque, ein lokaler Held, der im Mittelalter für die Rechte der Menschen kämpfte, oder die mönchischen Gespenster des Klosters von San Francisco.

Man könnte sagen, dass ein Marimanta eine Art Schreckgespenst ist, das seit unvordenklichen Zeiten weiß gewandet an den Stellen des Dorfes umging, die mit dem Mystischen und dem Paranormalen in Zusammenhang standen.

Die Gestalt ist ebenso imaginär wie real. Ihre Auftritte fanden nachts statt, als die Straßen noch unbeleuchtet waren und völlige Finsternis herrschte. Deshalb hatten die Kinder Angst, auf die Straße zu gehen, wenn diese Wesen in Erscheinung traten.

Heute verkleiden sich im Rahmen der Führung ‚Die dunkle Nacht von Vejer‘ Animateure als Seelen im Fegefeuer, gekleidet in reinem Weiß oder dunklem Schwarz im Stil der charakteristischen ‚Cobijada‘ von Vejer, und besuchen mit ihren Schützlingen all jene Ecken, die die größten Geheimnisse der Stadt bergen: Den Mayorazgo-Turm, den Corredera-Turm, die Mauern von Segur, das Judenviertel, die Burg, den Bogen der Puerta Cerrada usw. Dabei singen sie Lieder und erzählen Fabeln, die all die Rätsel und die zahlreichen Geschichten heraufbeschwören, die eine Stadt mit so vielen Legenden birgt – ein absolut magischer Rundgang!

Aber die Geheimnisse von Vejer sind damit noch lange nicht erschöpft, denn eine weitere einzigartige Geschichte erzählt von Geistern und Frauen, die in einen schwarzen Mantel gehüllt sind, von Toten, die wie Seelen im Fegefeuer durch die Straßen ziehen und bei Sonnenuntergang von den Lebenden Besitz ergreifen, um sie ins Jenseits zu befördern. In Wirklichkeit handelt es sich wohl eher um Anekdoten und um den Versuch, gesellschaftlich verbotene Beziehungen zu verschleiern. Frauen und Männer, die einer verbotenen Leidenschaft freien Lauf ließen und dabei die Verkleidung als Schutzmaßnahme nutzten.

Das Kuriose an den Marimantas ist, dass sie auch in anderen Orten Andalusiens durch die Straßen ziehen, wie in der Sierra de Aracena oder in Periana in der Axarquía von Málaga. Wussten Sie, dass Vejer und Chaouen in Marokko Partnerstädte sind? Aber das ist eine andere Geschichte …

Vejer de la Frontera und seine Schreckgespenster
Vejer de la Frontera (Cádiz)